Lernen, bewegen und chillen
Ganztagsschule und Ganztagsbetreuung – für die Gemeinschaftsschule Achern eine Herausforderung
Kitas und Schulen kommen Eltern immer mehr entgegen, was die Betreuung ihrer Kinder betrifft. Wie funktioniert das an der Gemeinschaftsschule in Achern?
Achern. Es ist nicht so ganz einfach zu erklären, wie die Betreuung der Schüler an der GMS läuft. Schulleiter Heinz Moll muss da im Gespräch mit der ACHER-RENCHZEITUNG schon ein bisschen ausholen. Gerade im Grundschulbereich gibt es verschiedene Varianten, die den unterschiedlichen Wünschen der Eltern Rechnung tragen. Denn der Grundschulbereich ist eine offene Ganztagsschule. Eine Ganztagsbetreuung wird angeboten, ist aber nicht verpflichtend. In der ersten Klasse findet der gesamte Unterricht morgens statt, in den Klassen zwei bis vier gibt es einmal in der Woche Nachmittagsunterricht.
Die Caritas bietet hier eine kostenpflichtige Kernzeitbetreuung von 7 bis 13.30 Uhr an. Das Besondere an der Kernzeitbetreuung ist: Sie gibt es auch in den Ferienzeiten, auch wenn die Betreuung nicht das ganze Jahr durchgängig erfolgt.
Mindestens drei Tage
Kostenlos muss indes die Ganztagsbetreuung an der Schule angeboten werden, so Heinz Moll. Diese ist von 8.30 bis 15.30 Uhr terminiert.
Sonderwünsche gibt es hier nur bedingt. Eltern müssen ihr Kind, wenn sie das kostenlose Angebot wählen, mindestens an drei Tagen pro Woche anmelden. Das Angebot kann jedoch höchstens an vier Tagen pro Woche genutzt werden.
Eltern, die für ihr Kind das kostenlose Angebot von 8.30 bis 15.30 Uhr gewählt haben, können ergänzend dazu noch eine Ganztagsbetreuung buchen. Hier sind die Grundschulkinder von 7 bis 17 Uhr an der Schule beziehungsweise bei der Schulkindbetreuung untergebracht. Die Ganztagsbetreuung ist dann an fünf Wochentagen möglich und kann auch in den Ferien gebucht werden.
In der Sekundarstufe I, also für die Klassenstufen 5 bis 6 der Gemeinschaftsschule, gibt es die gebundene Ganztagsschule. Dies bedeutet, dass jeder Schüler von Klasse fünf bis zehn die Ganztagsschule besucht. An drei Wochentagen findet der Unterricht von 7.4 5 Uhr bis 15.30 beziehungsweise 16.30 Uhr statt. An zwei Wochentagen haben die Sekundarschüler nachmittags schulfrei.
Zwei große Pausen
Es gibt am Vormittag inzwischen zwei große Pausen, nämlich von 9.15 bis 9.30 Uhr und von 11.05 bis 11.25 Uhr. Die klassische „Zehner-Pause“ ist also Vergangenheit. Zeit für Essen in der Mensa, Entspannung, aber auch Spaß und Spiel gibt es von 12.15 bis 13.55 Uhr. Im Mensagebäude der GMS stehen viele Räume und viele Angebote zur Verfügung. Wer möchte, kann auf kuscheligen Sofas entspannen, kreative Angebote wahrnehmen oder sich beim Tischfußball oder anderen Betätigungen spielerisch bewegen.
Wenn die Schülerinnen und Schüler von der Ganztagsschule nach Hause kommen, stehen in der Regel keine Hausaufgaben mehr an. Diese werden in der Schule erledigt. „Vokabeln lernen und sich auf Lernnachweise, wie Klassenarbeiten heute genannt werden, vorbereiten dürfen und sollen die Schüler natürlich auch zu Hause“, so Schulleiter Heinz Moll.
Darüber hinaus werden dann auch noch Arbeitsgemeinschaften angeboten. So stehen den Schülerinnen und Schülern für die Klassen drei und vier eine Näh-AG, eine Fußball-AG, zwei Englisch-AGs und eine Spiele-AG zur Verfügung. An zwei Tagen können sich die Schülerinnen und Schüler musikalisch in der Bläserklasse betätigen.
Dies gilt allerdings in der Grundschule nicht für die Klassen eins und zwei. Für diese Schüler gibt es an jedem Tag ein abwechslungsreiches und kreatives freies Angebot.
Nur mit Unterstützung der Stadt sowie von Vereinen und Organisationen kann die Ganztagsschule realisiert und somit den Bedürfnissen der heutigen Elterngeneration Rechnung getragen werden. Für Heinz Moll ist das eine Aufgabe, die man nicht in ein paar Sätzen erklären kann, die aber eine reizvolle Herausforderung darstellt.